Die Holzplastik „Een Schingenbrud for`n Hund“ ist dank von Spenden vieler Geraer Bürger und des Gästeführer Region Gera e.V. neu geschaffen worden.
Nach altem Vorbild wurde die Skulptur vom Holzkünstler Marcus Malik geformt und von zwei Mitarbeitern des FD Stadtgrün farblich gestaltet.
Sie gehört zum Ensemble der drei Gerschen Originale mit „Brummochse“ und „Gerscher Fettgusche“, die in der Florian-Geyer-Straße stehen.
Die Originalfigur „Een Schingenbrud for`n Hund“ wurde 1984 von Volker Wendt geschaffen und von Vera Wendt-Jontschewa farblich gestaltet.
Namensgeber für diese Bezeichnung ist Rudolf Hundt, der bekannte Geraer Lehrer und Hobbygeologe. Er wurde bekannt durch seine beachtlichen Ergebnisse in der Graptolithrenforschung und seinen Forschungen zur allgemeinen Geologie in Ostthüringen.
Rudolf Hundt besaß viel Humor und es gibt einige Anekdoten über ihn. Eine dieser Geschichten war in ganz Gera bekannt:
Rudolf Hundt aß eine zeitlang im Hotel „Schwarzer Bär“ abends regelmäßig ein Brot mit rohem Schinken. Der Kellner bestellte dabei in der Küche regelmäßig „een Schingenbrud for’n Hund“. Der Kaltmamsell fiel das schon lange auf, sie glaubte, dass das Schinkenbrot für einen richtigen Hund bestimmt wäre. Eines Tages sagte sie zu Frau Fischer, der Wirtin: “Mir ham obere en vurnahmen Gost. Dar bestellt for sähnen Hund jeden Ohmd een Schingenbrud, sollj dahn ejelich ooch Gorge druff duhn?“ Ja, Schinkenbrote aß Rudolf Hundt sehr gern und da er offensichtlich davon überzeugt war, dass Schinkenbrote daher zum Angebot jeder Gaststätte gehören müssen, konnte er schon mal laut werden: “Ihr könnt eure Kneipe zumachen, wenn ihr keene Schingenbrude habt“.
Das Deutsche Kinder-Medien-Festival Goldener Spatz wurde 1979 in Gera ins Leben gerufen. Seit 2003 findet dieses Festival auch in Erfurt statt. Traditionell wird das Festival mit Figuren aus beliebten Kindersendungen wie z.B. „Bernd das Brot“ oder „die Maus“ in Gera eröffnet und in Erfurt mit der Preisverleihung beendet. Die Kinderjury im Alter von neun bis 13 Jahren vergeben Preise nach verschiedenen Kategorien (z.B. Animation, Darsteller, beste Regie, Dokumentation etc.).
Bereits seit dem Mittelalter werden die Geraer Bürger als „Gersche Fettgusche“ von den Bauern der umliegenden Dörfer bezeichnet. Durch den damaligen Wohlstand konnten sich die Bürger des Öfteren Fleisch und andere teure Lebensmittel leisten. Die fetthaltigen Speisen wurden ohne Besteck gegessen und beim Hineinbeißen lief das Fett den Mund herunter. Die Holzplastik „Gersche Fettgusche“ von Volker Wendt wurde 1984 geschaffen und steht im Zentrum der Stadt Gera.
Die Thüringer Stadt Gera ist bekannt für gutes Essen und Trinken. Eine Spezialität ist die Gersche Fettbemme, die zu allen Gelegenheiten gereicht wird. Das Fett wird in jedem Haushalt nach geheimen eigenen Rezepten hergestellt. Hauptbestandteil ist Schweineschmalz, Salz, Pfeffer und Majoran. Nach Belieben können Zwiebeln, Grieben und Apfelstücke zugegeben werden. Die Gerschen schmieren das Fett auf eine Schwarzbrotscheibe, bestreuen sie mit Salz und belegen sie mit einer Scheibe saurer Gurke.
Freuen Sie sich auf eine Kostprobe während unseren Gerschen Biertouren mit einem zünftigen Schluck Bier.
Der Hobbygeologe Rudolf Hundt und der Maler Hermann Paschold waren gute Freunde und brachten sich gelegentlich nach einem gemütlichen Abend in der Kneipe gegenseitig nach Hause. Rudolf Hundt war ein grimmiger Mensch und nannte seinen Freund „Brummochse“. Mit dieser Bezeichnung drückte Hundt keine Boshaftigkeit, sondern seine Zuneigung zu seinem Weggefährten aus. Der Künstler Volker Wendt schaffte neben der „Gerschen Fettgusche“ auch den „Brummochsen“.